Klammern - Gift für die Beziehung
Am Anfang gibt’ s nichts Schöneres, als jede freie Minute mit dem Freund oder der Freundin zusammen zu sein. Das ist normal. Doch irgendwann wünscht sich eine*r von beiden mehr Freiraum, und schon knirscht es in der Beziehung. Wie kann man da raus kommen?
Vielen Neuverliebten geht es so: Wochenlang haben sie nur noch Augen füreinander, Freundschaften werden vernachlässigt, Verabredungen abgesagt. Das ist normal. Aber irgendwann ist diese Phase vorbei, du steigst von deiner rosa Wolke herab und nimmst die Umwelt wieder wahr. Jede*r entdeckt dann, dass er oder sie ab und zu auch gern allein etwas unternimmt. Das ist wichtig, denn nur so kann eine gesunde und tragfähige Beziehung entstehen.Bei klammernden Paaren ist das anders. Hier schleicht sich mit der Zeit das bedrückende Gefühl ein, abhängig zu sein und sich nicht mehr weiterentwickeln zu können.
Du "klammerst" dich an einen anderen Menschen, wenn du ihn festhalten willst und am liebsten keinen Schritt mehr ohne ihn machen möchtest, weil du ihn doch so sehr liebst.
Wirst du von jemandem "geklammert", fühlst du dich eingeengt und kontrolliert. Du hast kaum noch Zeit für eigene Interessen und das macht dich unzufrieden.
Meist bricht eine*r von beiden schließlich aus. Eine Trennung kann dann sehr hart werden, denn tröstende Freunde oder Freundinnen sind meist kaum noch da.
Meist bricht eine*r von beiden schließlich aus. Eine Trennung kann dann sehr hart werden, denn tröstende Freunde oder Freundinnen sind meist kaum noch da.
Was kannst du tun, dass es nicht so weit kommt?
Mach dich nicht abhängig: Wenn du deine ganze Lebenslust vom Verhalten deines Freundes oder deiner Freundin abhängig machst, engst du dich selbst ein und gehst auch ihm oder ihr auf die Nerven. Eure Liebe wird nicht größer, wenn ihr ständig zusammenhängt. Im Gegenteil, sie stumpft ab und wird bald langweilig. Verbring also auch Zeit allein. So spürst du, dass du jemand bist, die oder der noch andere Talente hat. Du bekommst Bestätigung von anderen und du merkst, dass andere dich und das, was du machst, gut finden. Genauso wie dein Schwarm. Schließlich hat er oder sie sich ja in dich verliebt, weil er oder sie dich toll findet.Redet miteinander: Wenn du dich vernachlässigt oder eingeengt fühlst von deinem Freund oder deiner Freundin, dann sprecht darüber. Nur so wisst ihr, wie sich der oder die andere fühlt, was er oder sie braucht und sich wünscht. Die wichtigsten Regeln: Hör zu, sprich von DIR und DEINEN Gefühlen, mach keine Vorwürfe, sag klar, was du dir wünschst, stell keine Forderungen und sei ehrlich.
Habt Respekt voreinander: In jeder Beziehung geht es darum, den Abstand zueinander zu finden, der sich für beide "richtig" anfühlt. Das ist nicht immer leicht. Denn jede*r ist einzigartig und hat ganz persönliche Wünsche und Bedürfnisse. Da kann es schon mal zu größeren Auseinandersetzungen kommen, bis es so ist, wie ihr es haben wollt. Wichtig dabei ist: Nehmt euch ernst und respektiert euch! Denn ohne Respekt hat eure Liebe keine Chance.
Findet Kompromisse: Wenn ihr eine Beziehung wollt, in der jede*r zum eigenen Recht kommt, dann schließt gesunde Kompromisse. Zum Beispiel: Gebt nicht auf, was euch wichtig ist, nur weil der oder die andere das fordert. Aber: Kommt euch so weit entgegen, wie' s für euch beide okay ist.