Auf sich schauen und sich selbst lieben
Ununterbrochen versucht die Werbung uns zu vermitteln, was gut für uns und unsere Liebsten wäre. Wir könnten Hautlotionen oder Badeessenzen kaufen, die lang ersehnte Skiwoche buchen, uns den letzten Modeschrei gönnen oder das neueste Smartphone …
... die Liste ist endlos. Aber sind wir wirklich glücklicher, wenn wir ständig kaufen, investieren und uns Dinge aneignen?Alles, was heutzutage angeboten wird, wird mit dem Slogan „Probiere mich, kaufe mich, konsumiere mich, benütze mich - nur so tust du dir etwas Gutes!“ angepriesen. Sich etwas Gutes tun ist also gleichbedeutend mit Ästhetik, Marketing und Shopping. Bei
dieser Art Suche nach Wohlbefinden vergessen wir den eigentlichen Antrieb, der uns zu mehr Wohlbefinden führt: die Liebe zu sich selbst.
Kann man sich Gutes tun, wenn man sich selbst gar nicht liebt?
Klar, wir können uns einreden, dass der beste Liebesbeweis uns selbst gegenüber ist, wenn wir uns ab zu mal eine entspannende Massage gönnen, einen Kaffee mit der Freundin trinken oder uns die Schuhe, die wir letztens gesehen haben, leisten. All diese Dinge können dazu führen, dass wir uns besser fühlen. Zumindest für kurze Zeit. Denn unsere innere Leere können wir damit nicht wirklich füllen. Unsere Gefühle und seelischen Bedürfnisse werden durch materielle Dinge nicht befriedigt. Im Gegenteil, durch den ständigen Konsum verlieren wir den Kontakt zu uns selbst und zu unserem Inneren, wir übersehen das Wesentliche. Unsere innere Leere ist ein Raum, den wir nur über die Zuneigung und Liebe zu uns selbst füllen können. Es mag eigenartig erscheinen, aber häufig fühlen wir uns besser, wenn wir auf materielle Dinge verzichten anstatt immer mehr davon haben zu wollen.Sich selbst etwas Gutes tun, wird oft als Egoismus interpretiert
Nur wer sich selbst liebt, kann auch den anderen lieben. Je mehr ich also auf mich schaue, je mehr ich mir Gutes tue, je mehr ich mich liebe, desto mehr kann ich auch meinen Nächsten lieben.Und doch kommt es häufig vor, dass Menschen, die an sich selbst denken und darauf schauen, dass es ihnen gut geht, als egoistisch wahrgenommen werden. Egoistisch ist, wenn man ständig und ausschließlich mit sich selbst beschäftigt ist oder wenn man das eigene Wohlgefühl auf Kosten anderer erreicht. Doch wenn man sich Gutes tut und dabei positiv in sich selbst ruht, dann ist das nicht egoistisch. Dann bekommen rundherum alle etwas ab von meinem Wohlbefinden, das so ganz ohne Parfum, Deo und Smartphone entstanden ist.